Rechtsanwalt Boris Zimmermann

Viele Europäer unterhalten und versorgen finanziell manchmal auch neben Ihrer Familie zuhause eine zweite „Frau“ und damit auch deren Familie in Thailand. Manche sind „traditionell“ in Thailand mit der Partnerin verheiratet, andere habe eine Freundin, manche haben gemeinsame Kinder. „Traditionell“ bedeutet hier, dass es keine Ehe mit Heiratspapieren gibt, sondern nur ein großes Fest im Dorf der Thailänderin mit einer entsprechenden Zahlung eines Brautgeldes des deutschen Mannes an die Mutter der Frau. Wie immer diese zweite und häufig diskret geführte Beziehung ausgestaltet ist:

In der Regel unterhält man direkt oder indirekt auch die Familie der Frau. Insbesondere, wenn gemeinsame Kinder im Spiel sind, sollten die finanziellen Zuwendungen zum Schutze des Mannes bzw. Freundes klar geregelt und abgesichert werden.

Häufig landet das Geld, das man der Partnerin oder dem gemeinsamen Kind zudenkt, nämlich nicht da, wo man haben möchte, sondern bei der Familie der Partnerin. Dies geschieht entweder familienintern abgesprochen oder durch sozialen Druck in der Familie, die für den außenstehenden zahlenden Mann nicht immer deutlich wird.

Grundsätzlich stellt eine zweite Beziehung in Thailand neben einer Ehe in Deutschland kein Problem dar. Es gibt unzählige solcher Beziehungen, und viele Geschäftsleute, Ärzte und Privatpersonen haben und versorgen eine zweite oder manchmal auch dritte Frau in Thailand.

In Thailand herrscht diesbezüglich ein anderes Verständnis als in Deutschland, und solche Beziehungen funktionieren in vielen Fällen tatsächlich gut. Dennoch ist es wichtig, einige Dinge zu beachten:
Ihnen sollte bewusst sein, dass Sie neben der Beziehung mit Ihrer Partnerin auch immer eine Beziehung mit deren Familie eingehen und bestimmte Erwartungen von der Familie bestehen, an Ihre Partnerin und vor allem an Sie als Freund bzw. Ehemann.

Direkt wird Ihnen dies aber nicht gezeigt. Gerade deshalb ist es wichtig, sich gut mit dem dahinter stehenden kulturellen System auseinanderzusetzen. Die oft im Internet pauschal und häufig einseitig verurteilenden Bericht über thailändische Frauen, die deutsche Männer nur ausnehmen wollen, werden dem thailändischen Verständnis nicht gerecht – weil viele Männer die Situation nur aus Ihrer Sicht beurteilen und sich nicht mit der thailändischen Kultur und dem Familienverständnis auseinandersetzen.

Ohne Frage gibt es natürlich auch zweckfremde Motivationen für eine Beziehung mit einem Europäer, bei denen es dann ausschließlich um finanzielle Motive geht. In der Regel geht es in der Beziehung für die thailändische Partnerin naturgemäß auch um eine finanzielle Absicherung für sich und ihre Familie – dies stellt jedoch aus Sicht der Thailänder keine finanzielle Ausbeutung des europäischen Partners dar, sondern gehört wie selbstverständlich zur Beziehung dazu und wird als ganz normal angesehen. Damit diese Absicherung auch im Sinne des Mannes verläuft, ist es wichtig, einige Regeln des thailändischen Familiensystems zu kennen. Nur so kann er seine Vorstellung der finanziellen Unterstützung verwirklichen und scheitert nicht an den kulturellen Unterschieden, die in der Regel nicht explizit kommuniziert werden.

Sorgen Sie – als möglicherweise Betroffener – deshalb so für Ihre zweite Familie, wie Sie es für richtig halten. Dabei beraten wir Sie gerne, damit Sie alle Aspekte dabei beachten und selber richtig entscheiden können. Mit unserem Südostasien-Desk haben wir jahrzehntelange Erfahrung, die wir neben der rechtlichen Beratung für Sie einbringen können, zum Beispiel mit dem von uns entwickelten und herausgegebenen Vermögensschutzzertifikat. Nehmen Sie gern Kontakt zu uns auf.

Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit Günter Magner, Thailand.